Im Jahr 2025 feiert Adfinis sein 25-jähriges Jubiläum. Von den bescheidenen Anfängen in der Schweiz bis hin zu einer globalen treibenden Kraft für Open-Source-Lösungen war der Weg des Unternehmens in den vergangenen 25 Jahren von Entschlossenheit geprägt – von einer Vision der digitalen Souveränität, die Zusammenarbeit über die Konkurrenz stellt. Wir machen eine Reise zurück in die späten 90er Jahre, als die Open-Source-Bewegung gerade ihren Anfang nahm und eine radikale neue Idee aufkam: Innovative, nachhaltige und robuste Open-Source-Technologien sollen die Welt erobern. In den entscheidenden Momenten, die uns durch die Bare-Metal-, Cloud- und Container-Ära der modernen IT führen, sehen wir, wie Adfinis seinen Idealen treu geblieben ist – auch nach 25 Jahren voller Erfolge.
Für junge Berufseinsteiger waren die späten 1990er und frühen 2000er eine wirklich bemerkenswerte Zeit. Viele, vor allem in der IT-Branche, werden sich an die Jahrtausendwende als eine kuriose Mischung aus Hoffnung, Begeisterung und Angst erinnern: der Höhepunkt der Dotcom-Blase, die rasante Verbreitung von Peer-to-Peer-Filesharing dank Napster und das eher enttäuschende Ende des Y2K-Bugs. Es war auch die Zeit, in der der 1998 geprägte Begriff «Open Source» immer bekannter wurde, die Open Source Initiative (OSI) gegründet wurde und Apache, Mozilla und Linux zu bekannten Namen wurden. Das neue Jahrtausend brachte Höhen und Tiefen, doch Open Source wurde ein Eckpfeiler moderner Software und ein Motor für Innovationen.
Als junger Erwachsener in seinen Zwanzigern, der mehrere Jobs hatte und fast rund um die Uhr arbeitete, war Michael Moser, Gründer der Adfinis GmbH, kein Neuling darin, sich voll reinzuhängen. Er war ehrgeizig, aber auch frustriert – während seiner IT-Ausbildung steckte er in einer Welt fest, die von Microsoft-Technologien, geschlossenen Quellcodes und obligatorischen Anwendungs-Bundles dominiert war. Es brauchte nicht viel, um seine Neugier für eine coole Alternative zu wecken: Linux, ein Betriebssystem, das hohe Anpassbarkeit und Leistung bietet – ohne hohe Lizenzgebühren. Anfangs wurde Linux von Microsoft als eine Art Krebsgeschwür abgetan. Linux weckte jedoch schnell das Interesse all jener, die die Einschränkungen eines Windows-Rechners satt hatten – ein System, das selbst nach dem Öffnen der Verpackung und nach der Installation noch wie eine verschlossene Blackbox wirkte. Michael brauchte eine Weile, um sich zurechtzufinden und alles zum Laufen zu bringen. Doch nachdem er seinen ersten Linux-Server erfolgreich aufgesetzt hatte, war es bis zur Gründung von Adfinis nicht mehr weit.
Der junge Michael Moser in einem der ersten Büros von Adfinis in Bern
Michael, der aus einem kleinen Schweizer Dorf stammt, strebte weder nach Ruhm noch Reichtum. Er war einfach auf der Suche nach einer effizienteren und praktischeren Lösung für seine Anforderungen – und er war davon überzeugt, dass es anderen genauso ging. Schnell fand er in Matthias Blaser einen Gleichgesinnten: Der hochqualifizierte Software-Ingenieur teilte sein Interesse an Open Source und dem offenen Web. Mit ihren sich ergänzenden Fähigkeiten und ihrer Neugier, wohin die Technologie sie führen könnte, nahmen die beiden beim technikaffinen Unternehmer Claudio Fasciati ein Darlehen von jeweils 7’000 Schweizer Franken auf. Damit legten sie den Grundstein für das neue Unternehmen – nicht um schnelles Geld zu verdienen, sondern um in eine vielversprechende Technologie zu investieren. Diese sollte Unternehmen, die mit IT-Herausforderungen zu kämpfen hatten, völlig neue Chancen eröffnen.
«Es war uns egal, wie viel wir verdienen würden. Wir wollten einfach in diese Technologie investieren und die Infrastruktur aufbauen.»
Michael Moser | Gründer, Chief Strategy & Growth Officer und Verwaltungsratspräsident
Doch sie waren nicht die einzigen, die so dachten. Auch andere aufstrebende Unternehmen erkannten das Potenzial von Quellcode, der lesbar, gemeinsam nutzbar, anpassbar und verteilbar ist – die grundlegenden «Freiheiten» von Open-Source-Software. SyGroup GmbH war eines dieser Unternehmen. Das Unternehmen – ebenfalls aus der Schweiz – wurde wenige Monate vor dem Markteintritt von Adfinis von einer Gruppe junger Open-Source-Enthusiasten gegründet, darunter CEO Sven Leser und der mittlerweile verstorbene, technisch versierte Software-Ingenieur Daniel Aubry. Während Michael und Matthias die Haupttreiber bei Adfinis waren, stand hinter SyGroup ein größeres Team – neben Sven und Daniel waren auch die Brüder Thomas und Sandro Köchli wichtig für die Entwicklung des Unternehmens. Obwohl die Gründer und Mitarbeitenden von SyGroup und Adfinis sich durchaus kannten – schliesslich bewegten sie sich im selben Umfeld und besuchten dieselben Tech-Events in der Region – sollten noch zwölf Jahre vergehen, bis sich ihre Wege wieder kreuzen sollten.
Wie viele andere junge Open-Source-Unternehmen tat sich auch Adfinis schwer, in einer von proprietären Lösungen dominierten Welt Fuss zu fassen. Die Anfangszeiten waren alles andere als einfach. Sie hatten keine externen Investoren (und wollten auch keine); zudem fehlte ein ausgefeilter Businessplan. Vorsichtiges, schrittweises Wachstum war das Gebot der Stunde. Der unerschrockene Moser liess sich jedoch nicht beirren. In den ersten zwei Jahren übernahm er drei externe IT-Projekte – ironischerweise alle im Microsoft Umfeld –, um so die Open-Source-Mission zu finanzieren, an die er glaubte. Gemeinsam überlegten sich Michael und Matthias, wie sie etwas aufbauen konnten, das nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich Bestand haben würde.
Um die Waagschale zugunsten von Adfinis zu kippen, musste das Unternehmen herausfinden, was für die Kunden wirklich wichtig ist. Nicht alle Unternehmen verfügen über fundiertes Know-how über IT-Infrastrukturen, und viele verfügen weder über die Ressourcen noch über die Motivation, sich damit überhaupt auseinanderzusetzen. Die Gründer von Adfinis hatten aus den schwierigen Anfangsjahren die folgende Lehre gezogen: Die Kunden mussten keine versierten Software-Experten sein, die den Jargon der Entwickler verstehen. Wichtiger war es, die Probleme der Kunden zu verstehen und bessere Lösungen zu entwickeln, die nicht nur funktionieren, sondern auch nachhaltig und robust sind. Nur so bestand die Chance, mit den grösseren Anbietern auf dem Markt zu konkurrieren.
Mitte der 2000er Jahre gewann im öffentlichen Sektor die Beschaffung von Open-Source-Lösungen zunehmend an Bedeutung. Damit öffnete sich ein neuer Kundenkreis, der auf der Suche nach mehr Auswahl und Kontrolle über die eigenen Systeme war und nicht von einzelnen Anbietern abhängig sein wollte. Etwa zur gleichen Zeit, um 2004, kam Michael mit Matthias Stürmer ins Gespräch, dem heutigen Präsidenten von CH Open (der Swiss Open Systems User Group) und Geschäftsführer von Parldigi (Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit). Bei dieser Begegnung ging es um die Bedeutung uneingeschränkt nutzbarer digitaler Tools. Im selben Jahr gründeten die beiden die LOTS (Let's Open the Source) – die erste landesweite Open-Source-Konferenz in der Schweiz, die Brücken zwischen der Tech-Community, der öffentlichen Verwaltung und der Wissenschaft schlagen sollte. Sven von SyGroup war selbst eine treibende Kraft bei der Gründung von Parldigi (im Jahr 2009), und SyGroup war einer der ersten Sponsoren dieser Lobbygruppe. Das war der Beginn einer langjährigen Partnerschaft für digitale Souveränität und offene Standards, in deren Rahmen Adfinis schliesslich langjähriges Mitglied und Sponsor dieser Verbände wurde.
Michael Moser, Gründer, Chief Strategy & Growth Officer und Verwaltungsratspräsident
Durch Gespräche und Kontakte auf Tech-Events, in Foren, in Interessensgruppen und innerhalb der Branche stiessen die Gründer von Adfinis und SyGroup auf eine lebendige Community, die sich für herstellerunabhängige Technologien interessiert und einsetzt. Die Open-Source-Community basiert in ihrer Natur und ihrem Anliegen auf den Prinzipien von Transparenz, Zugänglichkeit und Zusammenarbeit. Jener Geist der digitalen Verbundenheit und der gegenseitigen Unterstützung fand seinen Ausdruck auch in dem Namen, den die Gründer für ihr Unternehmen gewählt hatten.
«Adfinis stammt aus dem Lateinischen (ad bedeutet «zu» bzw. «nah» und finis «Ende» bzw. «Grenze»). Der Name vermittelt das Gefühl, eng miteinander verbunden, benachbart und im Geiste verwandt zu sein bzw. aufeinander vertrauen zu können. Das hat uns sehr angesprochen und steht sinnbildlich dafür, dass wir mit grenzenloser Verlässlichkeit an deiner Seite stehen.»
Michael Moser | Gründer, Chief Strategy & Growth Officer und Verwaltungsratspräsident
Die Gründer des Unternehmens hatten erkannt, dass Open-Source-Software nicht nur eine technische Lösung war, sondern eine Philosophie, die ihre Stärke in der Gemeinschaft entfaltet: Je mehr Menschen teilen und mitwirken, desto leistungsstärker werden die Lösungen. Adfinis konzentrierte sich als Systemintegrator darauf, enge Beziehungen zu Open-Source-Systemanbietern aufzubauen und eng mit jedem Kunden zusammenzuarbeiten, um deren individuelle Anforderungen nicht nur zu erfüllen, sondern wirklich zu verstehen. Diese Beziehungen – zwischen Menschen, Technologien und Ideen – bildeten das Rückgrat der Arbeitsweise von Adfinis und SyGroup. Dank der umfassenden Expertise beider Unternehmen in den Bereichen Linux, Web-Lösungen und Softwareentwicklung konnte sich das Unternehmen während des «VMware-, Oracle und Microsoft-Ära» der 2000er Jahre bei der Einführung von Open-Source-Lösungen als Vorreiter positionieren.
Als das Unternehmen sein zehnjähriges Jubiläum feierte, war klar, dass sich für Adfinis das Blatt gewendet hatte. Das Unternehmen wuchs kontinuierlich, zog in grössere Räumlichkeiten um und stellte 2011 sogar den ersten offiziellen Vertriebsmitarbeitenden ein. Das Unternehmen war auf 15 Mitarbeitende angewachsen, und die Gründer entschieden – motiviert durch die Einstellung «ohne Fleiss kein Preis» von Michael Moser – den eingeschlagenen Kurs unbeirrt fortzusetzen. Zufälligerweise hat das Team von SyGroup an einer ähnlichen Idee gearbeitet, und so kam eins zum anderen. 2012 wurden die Visionen von Adfinis und SyGroup zusammengeführt. Als gleichrangige Open-Source-Unternehmen und Konkurrenten, die sich beide auf dem Weg vom Start-up zum Scale-up befanden, fusionierten die Unternehmen zu Adfinis SyGroup AG. Durch die Fusion verdoppelte sich die Mitarbeiterzahl, was der Geschäftstätigkeit deutlich mehr Gewicht verlieh. Thomas, der Geschäftsführer bei SyGroup war, wurde daraufhin CEO (Chief Executive Officer) des neu fusionierten Unternehmens und war massgeblich an dessen Weiterentwicklung beteiligt. Sandro, der seit 2004 bei SyGroup war, wurde neuer Vertriebsleiter des Unternehmens und spielte eine zentrale Rolle bei der Umstellung des Geschäftsmodells, um den Fokus stärker auf grössere Unternehmen zu legen. Dies trug dazu bei, dass Adfinis SyGroup seinen Kundenstamm aufbauen und stärken konnte.
Sandro Köchli, Sales Engineer und Verwaltungsratsmitglied
Einer der ersten Erfolge nach der Fusion war die Pflege und Weiterentwicklung der OpenOffice Suite für das Schweizerische Bundesgericht, nachdem Oracle die Entwicklung eingestellt hatte. Es dauerte nicht lange – Sandro spielte dabei eine wichtige Rolle –, bis Adfinis SyGroup eine Partnerschaft mit Red Hat (ebenfalls 2012) und dann 2014 mit SUSE abschloss und sich damit als führender Spezialist für die Integration von Linux Systemen positionierte. Von Innovationen aus der Open-Source-Community inspiriert, wagte sich Adfinis SyGroup auch in den LibreOffice-Bereich und ging 2018 eine Partnerschaft mit Collabora ein, um unter anderem die Open-Source-Textverarbeitungssoftware auf iOS-Geräte zu bringen. Ein Jahr später ging die Firma eine Partnerschaft mit ownCloud ein, um Nutzern auf selbst gehosteten File-Sharing-Plattformen eine bessere Kontrolle über ihre eigenen Daten zu ermöglichen.
Das anhaltende Wachstum von Adfinis SyGroup erforderte eine stärkere Struktur und klarer definierte Aufgabenbereiche. Das Unternehmen wollte eine Abhängigkeit von externem Investorenkapital vermeiden und setzte deshalb auf die Förderung interner Talente. 2017, nach langjähriger Tätigkeit als Softwareentwickler und Linux System-Engineer bei Adfinis SyGroup, wurde Nicolas Christener zum neuen CEO und CTO des Unternehmens berufen, und Thomas Köchli übernahm daraufhin die Rolle des COO (Chief Operating Officer). Christener, ein überzeugter Verfechter von Open Source mit engen Verbindungen zu verschiedenen Projekten der Open-Source-Community, führte eine konsequente Strategie, um den eingeschlagenen Kurs beizubehalten und die technische Exzellenz, die Adfinis von Anfang an auszeichnete, weiter auszubauen. Auch wenn einige Teammitglieder – darunter die Mitgründer Matthias, Claudio und Sven – neue Wege eingeschlagen hatten, war das Unternehmen weiterhin in guten Händen.
Der Ausstieg von Sven, einem der Hauptaktionäre, hat dazu geführt, dass die Aktionärsstruktur umgestaltet wurde, um mehr Mitarbeitende einzubeziehen. Nach der Umstrukturierung gehörte das Unternehmen zu gleichen Teilen Michael Moser, Nicolas Christener, Thomas Köchli und Sandro Köchli. Ein Teil der Aktien war im Besitz des Unternehmens selbst, sodass noch mehr Mitarbeitende Aktionäre werden konnten. Heute hat Adfinis 16 Aktionäre, die alle im Unternehmen arbeiten: Christian Affolter, Nicolas Christener, David Grolimund, Lukas Grossar, Coen Hamers, Michael Hofer, Mihajlo Joksimovic, Sandro Köchli, Thomas Köchli, Fabrizio Maggiore, Michael Moser, Gil Oliveira, Ralf Scharly, Adrian Wittwer, Sascha Zimmer, and Christian Zosel.
Im Jahr 2017 wurde das Unternehmen mit dem SUSE Innovation Award ausgezeichnet, und es wurden neue Open-Source-Partnerschaften mit Nextcloud (einer Plattform für Dateifreigabe und Zusammenarbeit mit umfassendem Datenschutz und voller Kontrolle über die Daten) sowie Mattermost (einer sicheren Messaging-Plattform) geschlossen. Im darauffolgenden Jahr 2018 gelang es Adfinis SyGroup als erstes Schweizer Unternehmen, eine Partnerschaft mit dem Unternehmen HashiCorp einzugehen, das auf automatisierte, sichere Cloud-Infrastrukturen spezialisiert ist. Auch 2019 wurde das Unternehmen mehrfach für seine Stärke in der Zusammenarbeit ausgezeichnet: Adfinis SyGroup wurde sowohl von SUSE als auch von Red Hat als Best Partner of the Year ausgezeichnet, erhielt bei den DINAcon Awards die Auszeichnung «Best Newcomer» und erlangte den Status Microsoft Gold Partner – ein Beleg dafür, dass die Zukunft trotz vergangener Differenzen verbinden kann. Adfinis SyGroup hat sich zum vertrauenswürdigen Partner für die Bereitstellung hochwertiger, skalierbarer und sicherer Lösungen entwickelt – von Cloud Computing und Containerisierung bis hin zu Automatisierung und Cybersicherheit.
Nicolas Christener, Chief Executive Officer und Verwaltungsratsmitglied
«Wir verstanden uns nie nur als Nutzer von Open-Source-Tools, sondern immer auch als engagierte Partner im Ökosystem. Unsere Experten arbeiten eng mit der Community zusammen, um Open-Source-Projekte voranzutreiben.»
Nicolas Christener | Chief Executive Officer und Verwaltungsratsmitglied
Trotz aller Instabilität und Ungewissheit, die der Beginn der 2020er Jahre mit sich brachte – von der weltweiten Pandemie bis hin zu Rezessionen –, gab es in dieser Zeit auch ein digitales Erwachen. Die massive Umstellung auf digitale Tools trug dazu bei, trotz räumlicher Distanz enge Verbindungen aufrechtzuerhalten. Die Normalität von Remote-Arbeit ging einher mit neuen Ideen, wie Systeme und Prozesse gemanagt werden können. Das «Cloud-Zeitalter» der 2010er Jahre ging in das «Container-Zeitalter» der Multi-Cloud-Orchestrierung über und leitete die breite Einführung von Kubernetes ein. Adfinis SyGroup verfolgte schon früh einen Ansatz, der sich nicht nur auf die Migration in die Cloud, sondern auch auf die Developer Experience bei der Bewältigung komplexer Cloud-Umgebungen konzentrierte. Das Unternehmen setzte zudem auf eine «Remote-First-Strategie», die der Idee einer internationalen Expansion neuen Auftrieb verlieh. Für viele war 2020 ein Jahr des Umbruchs und der Neuorientierung – so auch für Adfinis SyGroup. Das Unternehmen firmierte künftig einfach nur als «Adfinis» – ein klares Bekenntnis zu einem Unternehmensprinzip, das auf Beziehungen und grenzenlose Verlässlichkeit baut. Beziehungen, die zuvor durch Kundenprojekte und Partnerschaften mit Herstellern geknüpft worden waren, ermöglichten es Adfinis, über die Grenzen hinweg zu expandieren. Mit Coen Hamers und David Grolimund wurden neue Managementtalente entdeckt, die damit beauftragt wurden, Adfinis Niederlande bzw. Adfinis Australien zu gründen. Durch diese Expansion konnte das Unternehmen seinen «Follow-the-Sun»-Ansatz umsetzen und den 24/7-Kundensupport verbessern. Adfinis erzielte weitere Meilensteine, wie beispielsweise die Einstufung als «Hyper-Specialized Partner» von HashiCorp und die Partnerschaft mit GitLab, einem Anbieter von DevSecOps-Lösungen. Adfinis stieg im Jahr 2021 rasch zum GitLab Select Partner auf.
2025 feiert Adfinis nicht nur sein 25-jähriges Jubiläum, sondern auch das fünfjährige Bestehen seiner ersten beiden internationalen Niederlassungen.
Adfinis Niederlande hat ein starkes Netzwerk aus treuen Kunden und Partnern aufgebaut und sich in der Benelux-Region einen soliden Ruf als zuverlässiger, kompetenter Open-Source-Experte erarbeitet. Das Unternehmen ist erfolgreich in der Kundenentwicklung und dafür bekannt, komplexe Herausforderungen in skalierbare, nachhaltige IT-Architekturen für Unternehmen jeder Grösse umzusetzen. Country Manager Coen Hamers schätzt jedoch vor allem den Teamgeist in der Niederlassung.
Coen Hamers, Country Manager von Adfinis Niederlande
Adfinis Australien entstand aus der Idee, rund um die Uhr Managed Services anzubieten, was zufällig mit einem Umzug nach Down Under zusammenfiel und zum ersten Adfinis-Team auf der Südhalbkugel führte. Country Manager David Grolimund beschreibt sein talentiertes Team von System-Engineers zwar immer noch als «die Neulinge», zweifelt aber keinesfalls daran, dass sie es mit den Grossen aufnehmen können.
David Grolimund, Country Manager von Adfinis Australien und Neuseeland
«Ich bin stolz auf die offene Unternehmenskultur, die wir aufgebaut haben – und ganz besonders auf unseren starken Teamgeist in den Niederlanden. Wir sind eng miteinander verbunden, wir fordern und stärken uns gegenseitig und haben ganz einfach Freude an der Zusammenarbeit. Das war entscheidend dafür, dass wir uns in nur wenigen Jahren einen so guten Ruf erarbeiten konnten.»
Coen Hamers | Country Manager von Adfinis Niederlande
«Unser Expansionsschritt nach Australien war bald mehr als nur ein glücklicher Zufall – es ging darum, die Anbieterunabhängigkeit in der Region Asien-Pazifik zu stärken. Wir sehen Open Source als eine entscheidende Komponente kritischer Infrastruktur – offene Technologien führen zu Zuverlässigkeit und Robustheit und sorgen langfristig für Stabilität. Die Partnerschaft mit Aussie Broadband zur Entwicklung einer richtungsweisenden Cloud-Plattform bestätigt unsere Strategie: Viele Dienstleister, Unternehmen und Organisationen sind auf der Suche nach agilen, sicheren Lösungen ohne die Abhängigkeit von proprietären Lösungen. Wie die Australier sagen: Wir sind echt stoked über das, was kommt!»
David Grolimund | Country Manager von Adfinis Australien und Neuseeland
Die Entwicklung von Adfinis von zwei kleinen Schweizer Start-ups zum internationalen Unternehmen zeigte, dass Open Source auch global erfolgreich sein kann. Ab diesem Zeitpunkt war es wichtig, dass das Unternehmen seine Grundwerte nicht aus den Augen verlor: Integrität, Zusammenarbeit, Transparenz, Nachhaltigkeit und höchste Qualitätsansprüche. Das Unternehmen formulierte eine klare Vision und Mission und bekräftigte damit das Bekenntnis von Adfinis für innovative, nachhaltige und robuste IT-Lösungen. Um den strategischen Wandel zum globalen Player voranzutreiben, ernannte Adfinis Gil Oliveira, einen erfahrenen Sales-Experten mit 15 Jahren Unternehmenszugehörigkeit, zum Chief Commercial Officer (CCO) und Michael Hofer, vormals Leiter der Entwicklungsabteilung, zum Chief Technology Officer (CTO). Nach der Stärkung des Managementteams fokussierte sich Gründer Michael Moser auf das langfristige strategische Wachstum und übernahm die neue Position des Chief Strategy & Growth Officer (CGO).
Es war irgendwie klar, dass Michael (Moser) 2023 wieder mit jemandem in Kontakt kam, den er bereits vor einigen Jahren auf einer Konferenz kennengelernt hatte und der ihm helfen konnte, den wachsenden Bedarf an digitaler Souveränität in Deutschland zu decken. Ralf Scharly, der damals Manager beim IT-System- und Cloud-Unternehmen Erik Sterck GmbH war, traf sich schliesslich mit Michael Moser. Gemeinsam mit den Kollegen Sascha Zimmer, Noah Nöthling und Tobias Müller holten sie ein erfahrenes Team von DevOps-Engineers an Bord und gründeten am 1. August 2023 Adfinis Deutschland. Schnell avancierte Deutschland zur Schlüsselregion für Adfinis. Das dortige Team arbeitet beim Aufbau der staatlich geförderten deutschen Kooperationsplattform openCoDE eng mit GitLab zusammen. Zudem werden gemeinsam mit dem etablierten deutschen Webhosting-Anbieter IONOS Cloud-Lösungen entwickelt. Ausserdem leistet das Team Beiträge zur Open-Source-Plattform openDesk, die unter anderem von ZenDiS (dem deutschen Zentrum für Digitale Souveränität der Öffentlichen Verwaltung), vom Robert Koch-Institut und von weiteren Institutionen genutzt wird.
Ralf Scharly, Country Manager von Adfinis Deutschland und Verwaltungsratsmitglied
«Auf dem deutschen Markt stehen Cybersicherheit, Datenschutz und digitale Souveränität besonders im Vordergrund. Die Chance, ein Unternehmen zu gründen, das diese Prinzipien ernst nimmt und mit starken, robusten Lösungen überzeugt, machte die Entscheidung für uns einfach. Mir war klar, dass Adfinis Grosses vorhat, und wir wollten daran beteiligt sein.»
Ralf Scharly | Country Manager von Adfinis Deutschland und Verwaltungsratsmitglied
Die 2020er Jahre werden in der Unternehmensgeschichte nicht mehr vorwiegend als die Zeit nach der Pandemie in Erinnerung bleiben, sondern als die Zeit, in der sich Adfinis weltweit einen Namen gemacht hat. Mit dem Erreichen weiterer Auszeichnungen – wie etwa HashiCorp «Focus Partner of the Year» (Region EMEA 2023) und GitLab «Services Partner of the Year» (Region EMEA 2023 und Region APAC 2024) – standen Adfinis für die nächsten Schritte alle Türen offen.
Adfinis expandierte schon bald erneut. Wieder einmal dank guter Kontakte konnte Adfinis ein Delivery Center in Neuseeland eröffnen – und festigte damit seine Präsenz und Zuverlässigkeit im asiatisch-pazifischen Raum. Durch eine geschäftliche Verbindung ergab sich die Chance, eine Niederlassung in Ägypten aufzubauen. Seit Dezember 2024 ist Adfinis in Kairo und damit in der Region Nahost und Afrika mit einem Team vertreten, das auf kundenspezifische Softwareentwicklung und auf das Thema Developer Experience spezialisiert ist. 2025 hat Adfinis auch den renommierten „Solution Provider of the Year”-Award von SUSE verliehen bekommen, der die Bemühungen von Adfinis würdigt, Unternehmen mit innovativen und nachhaltigen Open-Source-Lösungen zu unterstützen.
Adfinis betrachtet die Gründung von fünf internationalen Niederlassungen in den vergangenen fünf Jahren als wichtige Meilensteine auf dem Weg des Unternehmens, die Open-Source-Technologien zu fördern, qualitativ hochwertige Leistungen zu erbringen und unternehmenskritische Systeme rund um die Uhr zu betreiben, sodass sich die Kunden auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Das nächste Kapitel von Innovation und Wachstum wird bald folgen, und Adfinis ist für die anstehende Welle digitaler Lösungen, die unser Leben begleiten werden, bestens gerüstet. Ohne Offenheit, Transparenz und Interoperabilität werden Anwendungen wie e-Voting, e-Health und KI-native Produkte jedoch nicht das nötige Vertrauen gewinnen, um sich zu etablieren oder auf breite Akzeptanz zu stossen. Aus genau diesem Grund übernimmt Adfinis eine tragende Rolle bei vielen Projekten rund um digitale Souveränität, Datenschutz und Sicherheit:
«Adfinis ist mehr als ein zufällig gewählter Name mit freier Domain – er steht für unsere wahre Identität und unsere Arbeitsweise, damals wie heute. Enge Beziehungen, die auf Vertrauen basieren, sind der Motor für alles, was wir tun.»
Michael Moser | Gründer und CGO
Adfinis spielt auch bei der Entwicklung und Aufrechterhaltung kritischer digitaler Infrastrukturen eine wichtige Rolle. Inosca ist eine Community des öffentlichen Sektors: Sie nutzt ein von Adfinis entwickeltes System, um den Baugesuchsprozess für Kantone und Gemeinden zu digitalisieren und zu beschleunigen. Dieses wird bisher in sechs Schweizer Kantonen eingesetzt. Die Implementierung der Funktion Namespaces für OpenBao war eine Kollaboration von Adfinis Entwicklern und der Community für diese Open-Source-Secrets-Management Lösung, welche ursprünglich von HashiCorp Vault geforkt wurde. OpenBao dient der sicheren Speicherung, Verwaltung und Bereitstellung von sensiblen Daten wie API-Schlüsseln, Passwörtern und Zertifikaten. Adfinis hat dort angeknüpft, wo sich grosse Anbieter ausgeklinkt haben bzw. keine nachhaltigen Lösungen liefern konnten. Solche Beiträge und Zusammenarbeiten zeigen, dass richtungsweisende Technologie nicht nur etwas für Technikbegeisterte ist. Mit dem richtigen Ansatz können öffentliche Organisationen, Privatunternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen und viele weitere Institutionen dazu befähigt werden, allgemein verfügbare Lösungen zu nutzen und weiterzuentwickeln. Digitale Kompetenz ist nicht nur denjenigen vorbehalten, die programmieren können oder digitale Sprachen beherrschen; sie ist ein öffentliches Gut, das nicht hinter teuren, proprietären Verträgen versteckt bleiben darf, die sich nur grosse Akteure oder die Elite leisten können.
Die Geschäftsleitung von Adfinis (von links nach rechts): Michael Hofer (CTO), Gil Oliveira (CCO), Thomas Köchli (COO/CISO und Verwaltungsratsmitglied), Michael Moser (CGO und Verwaltungsratsmitglied), Nicolas Christener (CEO und Verwaltungsratsmitglied)
Mit der fortschreitenden globalen Expansion entwickelt sich auch die Unternehmenskultur weiter – und verbindet Menschen unterschiedlicher Herkunft, Nationalität und Kultur. Die Stärke des Unternehmens liegt nach Aussage der Geschäftsleitung in seinen Mitarbeitenden. Die langjährige Betriebszugehörigkeit vieler Mitarbeitenden von Adfinis zeugt von dieser Unternehmenskultur – viele arbeiten bereits seit den frühen 2000er Jahren im Unternehmen und das Management wird gezielt aus den eigenen Reihen rekrutiert. Das zielgerichtete Talent-Management fördert interne Wechsel und die persönliche Weiterentwicklung. Der Open-Source-Gedanke basiert schliesslich auf der Idee, Menschen zusammenzubringen, Wissen zu teilen, Probleme gemeinsam zu lösen und einen Beitrag zurückzugeben.
«Wenn Menschen gemeinsam handeln, erreichen sie viel mehr. Mit einem gemeinsamen Ziel können wir diese ehrgeizigen Ziele und Ideen wirklich vorantreiben und Grosses schaffen.»
Nicolas Christener | Chief Executive Officer und Verwaltungsratsmitglied
Adfinis blickt nicht nur nach aussen, sondern auch nach innen – und investiert gezielt in die eigenen Mitarbeitenden und die nächste Generation von Tech-Talenten. Die Unterstützung der Mitarbeitenden, zum Beispiels bei der Teilnahme an den Schweizerischen Berufsmeisterschaften «ICT Skills» oder beim Erreichen höherer Berufsabschlüssen ist Teil der Strategie, ein Unternehmen aufzubauen, das auch nach der Stabübergabe der heutigen Führungsriege noch lange Bestand haben wird. Die langjährigen Projekte und Partnerschaften von Adfinis beweisen, dass vorausschauendes Handeln wichtiger ist, als die Fixierung auf das Hier und Jetzt. Adfinis hat ähnlich wie David gegen Goliath alle Widrigkeiten überwunden, das Vertrauen von einem Drittel der im Swiss Market Index gelisteten Unternehmen gewonnen und einen weltweiten Jahresumsatz von rund 28 Millionen Schweizer Franken erzielt.
Doch ist Adfinis bei dem rasanten Wachstum und mit seinem ungebremsten Ehrgeiz auf dem besten Weg, zum nächsten Goliath zu werden? Wenn man das Management Team fragt, ist die Antwort ein klares «Nein». Da das Unternehmen stets auf organisches Wachstum setzt, vermeidet es die Abhängigkeit von externen Investoren und eine Verwässerung seiner Ideale. Michael Moser bezeichnet die Journey von Adfinis gerne als ganz spezielle «Mars-Mission». Das Adfinis Raumschiff ist auf neuem Territorium gelandet, hat Frontalzusammenstösse vermieden und internationale Beziehungen geknüpft – doch das ist nur eine Etappe des Weges. «Wir haben bisher nur die ersten 25 Jahre unserer Mission zurückgelegt», so Moser. «Vielleicht bin ich in 25 Jahren nicht mehr in derselben Funktion tätig, doch ich bin zuversichtlich, dass wir unser Wachstum und unsere Leidenschaft aufrechterhalten können, während wir uns weiterentwickeln.» Wie es scheint, ruht sich das Unternehmen nicht auf seinen Lorbeeren aus, wenn es um den Einsatz für Open Source und all das geht, was mit langfristigen kooperativen Lösungen verbunden ist. «Es gilt, noch viele wichtige Beziehungen zu knüpfen», so Moser weiter.
Adfinis wird sein 25-jähriges Jubiläum im Jahr 2025 in der Stadt feiern, wo das Unternehmen seinen Hauptsitz hat. Im September wird Adfinis in Bern all jenen Tribut zollen, die zum Erfolg des Unternehmens und seiner Partner beigetragen und dessen Entwicklung mitgestaltet haben – und dies auch weiterhin tun werden. Jetzige und ehemalige Mitarbeitende, frühe Linux-Pioniere, Innovatoren im Bereich Open-Source-Software und andere IT-Enthusiasten feiern auf dieser Party nicht nur ein bedeutsames Jubiläum, sondern pflegen auch die Beziehungen, mithilfe derer das Unternehmen gegründet wurde und gewachsen ist. Sowohl innerhalb als auch ausserhalb der IT-Branche schöpft Adfinis seine Stärke aus wichtigen, für alle Beteiligten vorteilhaften Beziehungen. Der Erfolg von Adfinis bemisst sich nicht nur am Umsatz oder am Marktanteil, sondern auch an dem Einfluss, den das Unternehmen auf die Open-Source-Community ausübt, an den Kunden, die es bei deren Transformation unterstützt, und daran, wie es eine Kultur der Innovation fördert. Auf 25 Jahre, in denen wir Grenzen verschoben haben, und auf viele weitere Jahre der Zusammenarbeit bei der Gestaltung einer Zukunft, die auf Open Source basiert!