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Das Neuste aus der Welt von Adfinis SyGroup
Obri, Mitgründer der SyGroup, aktives CCC-Mitglied, kreativer Denker, Bastler, Freund, Vorbild und engagierter Helfer an vielen Anlässen der Community, ist am 28. Mai viel zu früh von uns gegangen.
Bei der SyGroup gehörten wir zu den Pionieren der F/OSS-Bewegung in der Schweiz. Bei vielen wichtigen Meilensteinen, welche für die Durchdringung von Open Source in der Schweiz nötig waren, hatte die SyGroup ihre Finger im Spiel. Eine prägende Persönlichkeit dabei war Obri, der als Gründer, technischer Vordenker und insbesondere mit seiner fachlichen Brillanz massgeblich zum Erfolg vieler Projekte beigetragen hat.
Mit deinem Schaffen warst du ein Wegbereiter für die Idee und die Verbreitung von freier Software in der Schweiz.
Die unerwartete und tragische Nachricht über den Tod unseres Freundes hat uns stark getroffen und hinterlässt uns in grosser Trauer. Wir waren nicht auf einen solchen Schicksalsschlag vorbereitet und versuchen, unseren Schmerz mit den schönen Erinnerungen, die wir alle an dich haben, zu lindern. Das Schicksal ist manchmal ungerecht und uns bleibt nichts anderes übrig, als uns bei dir für deinen Einsatz, deinen Mut, deine Aufrichtigkeit und deine Fröhlichkeit zu bedanken.
“Ich lernte Obri Anfang der Nullerjahre im Rahmen eines Linux User Group Grill Events kennen und in den folgenden Jahren sehr schätzen. Seine Beschreibungen von dem, was er beruflich machte, faszinierten mich – doch hatte “seine” Firma entweder keinen Platz oder ich war bereits in einer tollen Stelle zuhause. Es freute mich umso mehr, dass ich vor knapp zwei Jahren in der Adfinis beginnen durfte. Wir hatten einige Berührungspunkte in Projekten und er war einer derjenigen, dessen Telefonanruf ich auch zu kompletten Unzeiten entgegennahm. Unser Austausch war jeweils herzlich und auf hohem technischen Niveau, wir verstanden und respektierten uns gegenseitig. Noch am Freitagabend, vor dem tragischen Schicksalstag, durfte ich mit ihm plaudern und behalte seinen Humor in bester Erinnerung.”
“Wie so mancher langjähriger Linuxler sah Obri viele moderne Entwicklungen mit einer grossen Skepsis – die Zeit des Bastelns und Tüftelns ist vorbei und wurde durch Bürokratie und nicht immer nachvollziehbare Best Practises ersetzt. Oft sprach er davon, die IT aufzugeben und Schafe zu züchten. Ich weiss, dass der Ort, an dem er jetzt ist, ihm gefallen wird – seien es Schafe, die über weisse Wölkchen hüpfen oder ein endloser Bastelkeller, in dem er sich für die Verwaltung der Himmelspforte vertun darf…”
“Als Junior System Engineer hat mich Obri nicht nur einmal bis tief in die Nacht dabei unterstützt, ein brenzliges Problem zu beheben. Oftmals kam die Lösung dann innert Minuten, nachdem man die Verpflegung für den Abend sichergestellt hatte.”
“Egal welche Probleme ich zu lösen hatte und nicht vorankam, Obri wusste immer zu helfen. Sogar bei ungeliebten Themen wie Windows bzw. Microsoft konnte er Hand anbieten. Zuvorkommend, immer hilfsbereit und loyal, so kenne ich den Obri. Einzig mit leerem Magen und vor/während dem Chaos-Treff (Dienstags) brauchte es mehr Überredungskünste ihn bei Laune zu halten. Wusste Obri mal nicht weiter, so half ihm seine Glaskugel doch immer eine Lösung zu finden.”
“Als Obri mich zum ersten Mal angerufen hat, um meine Meinung zu einem Thema einzuholen, war das für mich als Quereinsteiger wie der Ritterschlag als System Engineer und hat mein Vertrauen in meine Arbeit gestärkt. Dafür bin ich ihm unendlich dankbar! Wenn Obri anrief, wusste ich immer, dass er selber gerade an einem kniffligen Problem sitzt und ich mir jetzt die Zeit für ihn nehme, da ich ihm helfen kann und dabei selber wieder in die Untiefen eines ganz spezifischen Problems abtauchen darf. Let’s see how deep this rabbithole goes! Stay curious and tinker on!”
“Obri du warst zurückhaltend, hast dich nicht in den Vordergrund gestellt, du warst ein guter Beobachter und hast uns in vielen kniffligen Momenten mit unermüdlichen Einsätzen und deinem langjährigen KnowHow geholfen, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Aufgeblüht bist du in deinem Hausumbau und hast dir so einen grossen Wunsch erfüllt: deine vier Wände, worin du dich wohl gefühlt hast. Deine Einsätze mit dem Camper werde ich nie vergessen, genau solche Momente haben dich aus dem Team herausgehoben. Du lebtest dein Leben und hast dich nicht von der Aussenwelt beeinflussen lassen.”
“Gemeinsam haben wir viele Kundenbesuche und Projekte gestemmt, kaputte Systeme geflickt sowie über Trends und Technologien diskutiert und philosophiert. Mit deiner Erfahrung und deiner Passion für offene Systeme hast du dafür gesorgt, dass wir unsere Ziele nicht aus den Augen verlieren und die Ideale der F/OSS-Bewegung in unserem Team hochgehalten werden.”
“Obri schrieb 2004 «Wer sucht einen Job? Wir brauchen Leute» in den LUGS IRC Channel. Obri war Operator in #lugs und ich kannte ihn nur als einer der sehr fähigen Linuxer. “Ich”, schrieb ich zurück, gerade fertig mit der Informatikerlehre und so begann meine Reise mit Obri und der SyGroup vor 16 Jahren. Viele Jahre bildeten Obri und ich den Backbone unserer Pikettorganisation, 24h am Tag und 365 Tage im Jahr, jederzeit bereit für unsere Kunden. “Nein”, hiess die Begrüssung, wenn ich Obri mitten in der Nacht anrufen musste. Nach kurzer Absprache ging es aber immer an die Arbeit. Sein Gespür bei der Fehlersuche war bis heute legendär.”
“Wenn ich vor einem unlösbaren Problem stand, konnte ich dich um Rat fragen und immer konntest du mir erfolgreich aus der Patsche helfen. Ich hoffe, dass an dem Ort, an welchem du jetzt bist, nicht mehr “alles kaputt” ist. Obwohl ich öfters das Gefühl hatte, dass du genau das eigentlich gebraucht hast.”
“Trotz seiner eher zurückhaltenden Art trug Obri häufig dazu bei, den Arbeitsalltag aufzuheitern, sei es, in dem er das ganze Büro mit überdimensionierten Enter-Tasten versorgte, oder durch eine seiner vielen Basteleien, wie sein grosser roter Knopf, der zufällige Soundclips abspielt.”
“Ungeduldig ist er jeweils für den Badge angestanden, er konnte mit Bürokratie nicht viel anfangen. Er wollte etwas bewegen, die Sache vorwärtsbringen. Mit deiner ruhigen, überlegten Art hast du die Probleme analysiert, mit Geduld deine Lösungen erklärt, immer warst du hilfsbereit und dein trockener Humor ist mir noch immer in Erinnerung. Du hast uns weitergebracht, nicht nur im Projekt. Mit deiner Art hast du eine Basis für eine Zusammenarbeit geschaffen, die die Meilensteine überdauert hat. “Yo do beni, was get’s z’due?””
Wir werden dich, unseren geliebten Freund, Bastler, Hacker und F/OSS Fürsprecher nie vergessen, deine Ideale weiter leben lassen und stets bemüht sein, dein Lebenswerk zu bewahren und eine laute und gewichtige Stimme für Open Source in der Schweiz und über die Grenzen hinaus bleiben. Ruhe in Frieden.
So long, and thanks for all the fish!
Was ist Cloud Foundry?
Cloud Foundry ist eine Open-Source-Multi-Cloud-Application Plattform. Sie wurde ursprünglich geschrieben, um es EntwicklerInnen zu ermöglichen, ihre Workloads schnell auf einer opinionated Plattform bereitzustellen. In diesem Sinne opinionated, dass die Plattform zu komplexen technischen Entscheidungen Stellung nimmt und viele vordefinierte Einstellungen hat, welche ihren BenutzerInnen bei der bestmöglichen Zielerreichung helfen, ohne etwas an den raffinierten Details ändern zu müssen.
Die SUSE Cloud Application Platform ist eine Distribution von Cloud Foundry, welche die Schlüsselkomponenten von Cloud Foundry in modernen Containern ausführt.
Es ist zwar möglich, jede Art von Anwendung auf der SUSE Cloud Application Platform auszuführen, präferiert wird jedoch das Ausführen von modernen, Cloud-native, stateless Applications.
Was ist eine stateless Application?
Eine moderne, cloud-native, zustandslose Anwendung wird in der Regel aus einer Kombination mehrerer Mikrodienste aufgebaut. Die Nutzung der microservice architecture pattern hilft Entwicklern, steful von stateless Teilen der Anwendung zu isolieren.
Zustandslose Anwendungen folgen in der Regel den im Manifest der Zwölf-Faktor-Anwendung dargelegten Prinzipien. Das Manifest legt, wie bereits dessen Name vermuten lässt, zwölf universell anwendbare Paradigmen fest, die EntwicklerInnen von nativen Cloud-Anwendungen beachten sollten. Die Paradigmen regeln, wie Anwendungskomponenten interagieren sollten und wie sie voneinander isoliert werden.
Mit der SUSE Cloud Application Platform können EntwicklerInnen diese Faktoren auf einfache Weise implementieren.
Die SUSE Cloud Application Platform Developer Sandbox
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, was die SUSE Cloud Application Platform zu bieten hat, kannst du entweder den Stack selbst installieren (was ziemlich viel Zeit, Serverressourcen und Erfahrung erfordert) oder die fertige Developer Sandbox verwenden, die der SUSE Developer Community zur Verfügung steht. Es handelt sich um ein kostenloses Konto auf einer Instanz der SUSE Cloud Application Platform, mit welchem du die Möglichkeiten der Plattform erkunden kannst. Die Developer Sandbox steht dir so lange zur Verfügung, wie du sie benötigst.
Werfen wir einen Blick auf die SUSE Developer Sandbox und stellen unsere erste Demo-Application bereit. Ziel dieser Übung ist es dich für deinen Weg zur Ausführung einer Anwendung auf einer Containerplattform zu wappnen. Befolge dazu die folgenden Schritte – solltest du auf ein Problem stossen, kannst du uns gerne über info@adfinis-sygroup.ch kontaktieren.
1. Registriere dich über das Registrierungsformular auf der Developer Sandbox
2. Nach der Registrierung und Verifizierung deiner E-Mail kannst du zum Developer Sandbox-Portal navigieren und dich in der Developer Sandbox anmelden
3. Klicke auf “Get Started” in der “Cloud Application Platform Developer Sandbox”, um die Landing Page zu öffnen
4. Auf der Landing Page kannst du zu “Get your Developer Sandbox now” navigieren. Nachdem du dich eingeloggt hast, wirst du zu deiner Sandbox umgeleitet
5. Du bist jetzt bei der webbasierten Verwaltungsoberfläche der Stratos-basierten SUSE Cloud Application Platform angemeldet
Deploy Caasperli
Für diesen Blogbeitrag haben wir eine einfache Application vorbereitet, welche wir auf der Developer Sandbox-Instanz der SUSE Cloud Application Platform bereitstellen.
Die Application, welche deployed wird, heisst Caasperli. Der Name “CaaSPerli” setzt sich aus CaaSP (Container as a Service Platform) und Kasperli zusammen. Kasperli ist wohl das bekannteste Kinder-Hörspiel und Theaterfigur der Deutschschweiz. Kasperli trägt eine rote Mütze und zeichnet sich durch seine unterhaltsamen und lustigen Abenteuer aus. In der Schweiz ist das Wortspiel ein echter Brüller. Jetzt kannst auch du Caasperli kennenlernen und mit ihm ein lustiges und lehrreiches Abenteuer in der wunderbaren Welt von CaaSP und CAP erleben.
In diesem ersten Beitrag werden wir eine einfache Landing Page mit grundlegenden Funktionen deployen.
6. Navigiere zu der Unterseite “Applications” von Stratos, um zu beginnen
7. Klicke auf das “+” oben rechts auf der Oberfläche, um mit dem Einsatz von Caasperli zu beginnen
8. Wähle “Public GitHub”, um den Deployment Wizard zu öffnen
9. Wähle einen Space (wie “dev”) und klicke auf Weiter, um zu beginnen
10. Gib den Namen “adfinis-sygroup/potz-holzoepfel-und-zipfelchape” in das Feld Project ein und wählen Sie den master branch
11. Wähle den letzten Commit im “Source Config”-Schritt
12. Aktiviere das Kontrollkästchen “Create a random route” im Schritt “Overrides” und klicke auf “Deploy”
13. Du kannst nun beobachten, wie die SUSE Cloud Application Platform die Anwendung deployt. Sobald die Implementierung erfolgreich abgeschlossen ist, kannst du die Application-Zusammenfassung anzeigen lassen, indem du auf “Go to App Summary” klickst
14. Navigiere zum “Log Stream” in der App-Zusammenfassung, um zu sehen, wie die SUSE Cloud Application Platform Caasperli auf Hochtouren bringt
15. Sobald die Logs”Container became healthy” anzeigen, kannst du zu der App navigieren, indem du zurück zum “Summary” und dann auf den Link Visit () klickst
16. Du solltest nun vom Caasperli auf seiner Landing Page angelacht werden.
Super gemacht, du hast soeben Caasperli deployt!
In der nächsten Ausgabe dieser Blog-Reihe werden wir Caasperli mit einem Backend mit einem Service erweitern, welcher von der Developer Sandbox bereitgestellt wird.
Schon gewusst, dass die SUSE Cloud Application Delivery das Dilemma zwischen Verkauf, System Administration und Entwicklung lösen kann? In unserem Blog erklären wir dir wie.
Das Dilemma zwischen Verkauf, Entwicklung und System-Administration
EntwicklerInnen stellen einen essenziellen Bestandteil und Erfolgsfaktor sehr vieler Betriebe dar, welche sich mit der Digitalisierung ihrer Prozesse und Absatzmärkte beschäftigen. Während in der herkömmlichen IT-Prozesskette die EntwicklerInnen noch sehr stark von den System- AdministratorInnenabhängig waren, findet heute ein starker Trend zur Umformung dieser Bereiche statt.
Die Bestrebungen gehen in die Richtung einer Emanzipation der EntwicklerInnen hinsichtlich der Nutzung der eigentlichen Infrastrukturkomponenten. Viele EntwicklerInnen-Teams mussten in der Vergangenheit auf die Bereitstellung von Basis-Komponenten (Compute, Network, Storage, Runtimes & Libraries) warten und wurden so in ihrem Schaffen gebremst oder gar behindert.
Im gleichen Atemzug verkürzten sich die generellen Produktions- und Entwicklungszyklen und die Product-Owner, das Marketing, der Verkauf, etc. pochten auf eine schnellere Markteinführung.
Ebenfalls stark betroffen von diesen generellen Veränderungen sind die System- AdministratorInnen Diese haben heute Plattformen zu betreiben, welche sich wegen regelmässiger Deploys häufiger verändern sowie aufgrund der grösseren Nutzerbasis besser skalieren müssen. Zudemwird erwartet, dass die Plattformen rund um die Uhr verfügbar sind.
Werden diese auf den ersten Blick als gegensätzlich erscheinenden Anforderungen unterschiedlicher Interessensgruppen analysiert, zeigt sich, dass neue Paradigmen geschaffen werden müssen, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.
Diese lassen sich in etwa wie folgt zusammenfassen:
- Verkauf/Vermarktung: schnelle Markteinführung, Agilität in Bezug auf Anforderungen
- Entwicklung: flexible und sofortige Verfügbarkeit von Basis-Komponenten und Services
- System-Administration: Skalierbarkeit, Ausfallsicherheit und in sich gekapselte Software-Lösungen, die ohne Seiteneffekte gepflegt und gewartet werden können
Im Verlauf der letzten Jahre hat die Innovationskraft in der IT dazu geführt, dass Lösungen geschaffen wurden, welche diese Anforderungen zu erfüllen vermögen. Sie können jedoch nur mit einem erheblichen Paradigmenwechsel ihr volles Potential entfalten und erfordern an vielen Ecken ein Umdenken.
Wie die SUSE Cloud Application Platform das scheinbare Dilemma zwischen Verkauf, Entwicklung und System-Administration löst, zeigen wir in diesem Blog-Post aus der Perspektive der EntwicklerInnen.
Welche Probleme löst SUSE Cloud Application Platform?
Die aktuell am häufigsten eingesetzten Lösungen, um diesen neuen Anforderungen gerecht zu werden, basieren auf den Erkenntnissen, welche Google im Rahmen des Borg Projektes machte und später als unabhängiges Projekt unter der Bezeichnung Kubernetes als Open Source Projekt veröffentlichte.
Kubernetes ist eine von mehreren Middlewares, die Container orchestrieren können. Orchestration bezeichnet dabei den Ansatz, Kubernetes zu überlassen, wie ein gewünschter Status – etwa die Anzahl von Instanzen eines bestimmten Containers – zu erreichen ist. Dadurch, dass der Orchestrator dies dynamisch in Abhängigkeit von Last und Health-Aspekten der laufenden Instanzen bestimmt, ergibt ein komplett anderer Betriebsansatz, der andere Akzente und Schwerpunkte setzt, als dies traditionell der Fall wäre. Container selbst sind deutlich leichtgewichtiger als traditionelle VMs, nutzen dadurch Ressourcen viel effizienter aus und können mit weniger Aufwand bereitgestellt und gewartet werden.
Kubernetes ist bei weitem nicht die einzige Lösung, um Container im grösseren Stil zu betreiben – mit Mesos/Marathon, Docker Swarm und Hashicorp Nomad gibt es Produkte, welche ebenfalls in diesem Feld spielen und mit gewichtigen Vorteilen punkten können. Als “erster seiner Art” hat Kubernetes aber früh viele AnhängerInnen gefunden und gilt aktuell als erste Wahl, wenn es darum geht, Container Workloads in Betrieb zu nehmen.
Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Kubernetes-Angeboten auf dem Markt. Der Stack von SUSE erfreut sich aber insbesondere dank der nahtlosen Integration der Cloud Foundry Bestandteile sehr grosser Aufmerksamkeit.
SUSE Cloud Application Platform (SUSE CAP) kombiniert mit Kubernetes einerseits eine Lösung zum Orchestrieren/Verwalten von Containern und mit der Cloud Foundry Integration andererseits eine höchst effiziente Arbeitsumgebung für EntwicklerInnen.
Der kombinierte Technologie-Stack löst das Dilemma zwischen Verkauf/Entwicklung und System-Administration wie folgt:
- Container: Mittels Kubernetes und CRI-O (oder wahlweise Docker) implementiert SUSE Cloud Application Platform eine Container Umgebung, mit der es möglich ist, Applikationen in sich gekapselt zu betreiben. Dadurch ergeben sich neue Wege in der Wartung und Pflege, sowie bei der Skalierung und der verbesserten Verfügbarkeit
- Kubernetes kann Container im Fehlerfall innert Sekundenbruchteilen neu initiieren
- Rollback auf den alten Stand ist bei einem gescheiterten Deployment einfach möglich
- Aktualisierung einer Runtime oder einer Library hat keine Seiteneffekte auf andere Container
- Provisionierung von Compute, Network und Storage kann durch den/die EntwicklerIn selbständig ausgelöst werden, wodurch sich die Abhängigkeit von den System AdministratorInnen reduzieren lässt
- Besser Nutzung der vorhandenen Compute-Ressourcen
- Cloud Foundry: Durch die Integration von Cloud Foundry in SUSE Cloud Application Platform wird eine Arbeitsumgebung geschaffen, mit der das DevOps Modell sehr einfach umsetzbar wird. EntwicklerInnen können sehr einfach Code in die Container-Umgebung deployen und mittels Automation aller Umsysteme eine zusammenhängenden Prozesskette (Pipeline) schaffen.Durch diese Prozesskette können die Markteinführung neuer Lösungen oder Anpassungen auf ein Minimum reduziert werden.
In folgendem Blogpost vertiefen wir, wie die einzelnen Bestandteile einzuordnen sind und wie sie genutzt werden, um ein erstes simples Projekt zu deployen.
Bald werden wir euch im Verlauf dieser Blogreihe noch tiefere Einblicke in die Möglichkeiten der SUSE Technologien und Tipps und Tricks für deren Anwendung in euerem Unternehmen geben.
Über Adfinis und Cloudical
Adfinis und Cloudical verbindet nicht nur technische Exzellenz, sondern auch das Bedürfnis neue Technologien schnellstmöglich zu verstehen, um ihren KundInnen bei deren Einführung unterstützend zur Seite zustehen. Cloudical und Adfinis sind unabhängige Unternehmen, gehören aber zum exklusiven Kreis der SUSE Platinum Partner. Bereits in der Vergangenheit haben sie gemeinsam verschiedene Projekte lanciert, um über die innovativen Lösungen von SUSE zu berichten. Während Adfinis in der Schweiz und in Holland ansässig ist, deckt Cloudical Deutschland und Polen ab. Adfinis und Cloudical wünscht euch viel Spass und ein lehrreiches Abenteuer mit unserer Blogreihe. Für weitere Auskünfte stehen wir sehr gerne zur Verfügung.
Die aktuelle Pandemie verändert, wie wir sozial interagieren – nicht nur privat, sondern auch beruflich. Wir arbeiten von zuhause aus im Home-Office und führen Kundengespräche, Meetings und Kaffeepausen virtuell. Dadurch werden Videokonferenz-Plattformen wichtiger denn je.
Dass die richtige Wahl einer Videokonferenz-Plattform manchmal nicht ganz so einfach ist, zeigt die proprietäre Software Zoom. Denn Zoom «erweist sich immer mehr als Albtraum für die Sicherheit und Privatsphäre» (Watson, der Bund, Nau, Netzwoche).
Damit du deine Zeit im Home-Office ohne Sicherheitslücken überstehst, stellen wir dir hier die Open-Source-Videokonferenzlösung Jitsi Meet mittels Kundeninstallation bei der Stiftung Mercator Schweiz vor. So kannst du aus unserer Erfahrung lernen und wer weiss, vielleicht sagst auch du bald: «Tschau Überwachung und Hallo Datenhoheit».
Datenschutz
Datenschutz ist sowohl bei privaten als auch bei beruflichen Gesprächen zentral.
Jitsi bietet diverse Einstellmöglichkeiten, um den Datenschutz zu erhöhen. Der wichtigste Punkt ist der verschlüsselte Verkehr, wodurch keine Daten an Dritte weitergeleitet werden. Aktuell bietet Jitsi durch die SSL-Verschlüsselung des HTTPS-Verkehrs bereits eine Verschlüsselung zwischen Endgerät und Jitsi-Server. Zukünftig wird es jedoch auch noch eine E2E-Encryption geben, damit nicht einmal der Jitsi-Server die Daten entschlüsseln kann. Weitere Infos hierzu gibt es direkt in den Jitsi News.
Neben der Verschlüsselung gewährleistet Jitsi auch die sichere Datenweitergabe. Standardmässig ist Jitsi so konfiguriert, dass die STUN-Server von Google verwendet werden. Dies lässt sich einfach über die Konfiguration anpassen.
// The STUN servers that will be used in the peer to peer connections stunServers: [ { urls: 'stun:stun.t-online.de:3478' }, { urls: 'stun:stun.nextcloud.com:443' } // { urls: 'stun:stun.l.google.com:19302' }, // { urls: 'stun:stun1.l.google.com:19302' }, // { urls: 'stun:stun2.l.google.com:19302' } ]
Ausserdem ist by default ein Feature aktiviert, um YouTube-Videos zu laden. Dieses sollte, falls man keine Youtube-Videos in Konferenzen abspielen will, ebenfalls deaktiviert werden, da mit dem Einbinden der Videos Tracking-Code von Google geladen wird.
<@@ -49,9 +49,9 @@ TOOLBAR_BUTTONS: [ 'microphone', 'camera', 'closedcaptions', 'desktop', 'fullscreen', 'fodeviceselection', 'hangup', 'profile', 'info', 'chat', 'recording', - 'livestreaming', 'etherpad', 'settings', 'raisehand', + 'livestreaming', 'etherpad', 'sharedvideo', 'settings', 'raisehand', 'videoquality', 'filmstrip', 'invite', 'feedback', 'stats', 'shortcuts', - 'tileview', 'download', 'help' + 'tileview', 'videobackgroundblur', 'download', 'help' ]
Bei sehr sensiblen Daten kann ebenfalls das Feature “Room History” deaktiviert werden, damit kein Verlauf von teilgenommenen Meetings (lokal) im Browser gespeichert wird.
Da es sich bei Jitsi um eine Open-Source-Lösung handelt, ist die Transparenz der zu konfigurierenden Einstellungen zu jeder Zeit gegeben und individualisierbar.
Performance
Ein weiterer wichtiger Aspekt einer Videokonferenz-Lösung ist die Perfomance. Probleme wie Asynchronität, schlechte Bild- und Audioqualität und Verbindungsabbrüche tragen dazu bei, dass sich Meetings unnötig in die Länge ziehen. Jitsi bietet mehrere Möglichkeiten an, die Performance und Qualität deiner Video-Konferenz stets zu gewährleisten.
In erster Linie ist es wichtig, den passenden Server für die zu erwartende NutzerInnenanzahl bereitzustellen. Dabei ist nicht nur die Bandbreite des Netzwerks wichtig, sondern auch die CPU-Leistung. Hier punktet Jitsi durch ausgezeichnete Optimierung: Mehrere Tausend Streams können auf einem einzelnen Server gehostet werden.
Die Anzahl der Streams lässt sich ganz einfach berechnen, indem die Anzahl NutzerInnen mit der Anzahl TeilnehmerInnen eines Meetings multipliziert wird. An einem Beispiel sieht das so aus: `10 Räume à 20 TeilnehmerInnen: 200 Jitsi-NutzerInnen * 20 TeilnehmerInnen/Meeting = 4000 Streams`.
Eine Evaluation der Performance findest auf der Seite von Jitsi. Hier wurde anhand eines Meetings mit 33 TeilnehmerInnen, welche alle einen Video- und Audiostream gesendet haben, getestet (1056 Streams).
Zudem ist das Endgerät für die Performance relevant. Ausschlaggebend ist hier die Wahl des Browsers. Die beste Performance kann mit Google Chrome, Chromium und weiteren Chromium-basierten Browsern erreicht werden. Für Meetings mit wenigen TeilnehmerInnen kann auch Firefox problemlos verwendet werden, ist jedoch bei grösseren Meetings eher ungeeignet. Jitsi und Mozilla arbeiten aktuell zusammen daran, die Performance auf Firefox zu verbessern. Wir rechnen damit, dass in naher Zukunft mit Firefox eine ähnliche Performance wie mit Chrome erwartet werden kann. Die Verwendung von anderen Browsern (zum Beispiel Safari) empfehlen wir nicht.
Ausserdem empfehlen wir die Funktion “Blur Background” zu deaktivieren, welche es ermöglicht, den Hintergrund der Person verschwommen dazustellen. Diese Funktion benötigt viel CPU-Leistung und belastet dadurch das Endgerät. Dies gilt auch für Android- und iOS-Geräte. Auf den Mobiltelefonen ist jedoch die Jitsi-App the way to go.
Theming
Das individuelle Theming von Jitsi Meet hat uns zu Beginn vor einige Herausforderungen gestellt. Jitsi Meet bietet nur sehr wenige Möglichkeiten, dieses anzupassen und zu individualisieren.
Ein Beispiel dafür ist das Einfügen des eigenen Logos. Dies kann als transparentes png-File eingebunden und durch Änderung des Stylesheets in die gewünschte Grösse gebracht werden. Hier bietet es sich an, ein weisses Logo zu verwenden, da dies mit den Standardfarben von Jitsi den besten Kontrast bietet.
SHOW_JITSI_WATERMARK: true, JITSI_WATERMARK_LINK: 'https://stiftung-mercator.ch'
Des Weiteren kann der Text auf der Willkommensseite ganz einfach über die Sprachdateien angepasst werden.
Weitere Designanpassungen wie zum Beispiel Hintergrundfarbe, Textfarbe, etc. werden manuell über das Stylesheet konfiguriert. Das Problem hierbei ist jedoch, dass die meisten Änderungen nach einem Update auf eine neuere Version verloren gehen und neu gesetzt werden müssen.
Umsetzung bei der Stiftung Mercator Schweiz
Vorstellung: Stiftung Mercator Schweiz
Jitsi Meet kommt bei der Adfinis bereits seit längerem zum Einsatz und findet auch bei mehreren Kunden Anwendung – einer davon ist die Stiftung Mercator Schweiz. Die Stiftung Mercator Schweiz setzt sich für eine engagierte und weltoffene Gesellschaft ein, die verantwortungsvoll mit der Umwelt umgeht und allen Kindern und Jugendlichen in der Schweiz gute Bildungschancen bietet. Dafür initiiert, fördert und realisiert sie Projekte in den Themen Bildung, Verständigung, Mitwirkung und Umwelt. Im Rahmen des Schwerpunkts «Digitalisierung» setzt sich die Stiftung themenübergreifend mit Fragen des digitalen Wandels auseinander. Wer sich einen Überblick verschaffen will, findet die Instanz unter meet.stiftung-mercator.ch.
Anforderungen
Die Stiftung Mercator Schweiz hat bei uns nach Videokonferenzplattform angefragt, welche öffentlich verfügbar sein soll. Als Anforderung wurden 50 Räume mit jeweils 20 TeilnehmerInnen definiert. Das ergibt 20’000 parallele Streams. Zudem erwartete die Stiftung einen in der Schweiz gehosteten Server.
Umgebung
Als Hoster haben wir uns für Exoscale entschieden. Dabei haben wir die Variante `Extra-Large` gewählt. Der Server hat somit folgende Spezifikationen:
-
- 4 CPU-Cores
-
- 16GB Ram
-
- 10GB OS-Disk
-
- 1 TB Traffic
Theming
Die JitsiInstanz soll nicht nur mit dem Logo der Stiftung Mercator Schweiz erscheinen, sondern auch eine Info-Seite als “OnePager” vor dem Jitsi bieten.
Damit wir den OnePager anzeigen konnten, haben wir Jitsi Meet nicht direkt auf der Subdomain, sondern unter meet.stiftung-mercator.ch/raum verschoben. Dies ergibt dann folgende Struktur:
- OnePager: meet.stiftung-mercator.ch
- Jitsi Meet Startseite: meet.stiftung-mercator.ch/raum
- Konferenzraum: meet.stiftung-mercator.ch/raum/XYZ
Jitsi-Hilfe
Um den Einstieg und die Nutzung von Jitsi Meet zu vereinfachen, hat die Stiftung Mercator Schweiz eine neue Seite erstellt: jitsi-hilfe.ch.
Auf dieser Seite findest du viele Tipps zur Verwendung von Jitsi Meet.
Willst auch du eine individuelle Jitsi-Lösung für dein Unternehmen? Dann nimm jetzt Kontakt mit uns auf.
Da ich mit Homeoffice zu einem eher sporadischen Workplace-Setup gezwungen war, habe ich meine Konfigurationen für tmux und vim überarbeitet, um auf meine tägliche Arbeit auf einem einzelnen Laptopbildschirm so angenehm wie möglich erledigen zu können. Dabei hat mich vor allem das Wechseln zwischen tmux-panes und vim-splits am meisten verwirrt. Was die Datei jetzt in einem separaten vim offen oder muss ich die andere Tastenkombination verwenden, um innerhalb von vim zu wechseln? Dazu habe ich vim-tmux-navigator entdeckt. Die Konfiguration ist simpel:
Konfiguration vim
Das vim-tmux-navigator Plugin wird installiert.
vundle
Wer vundle verwendet, fügt die folgende Zeile seiner .vimrc hinzu:
Plugin 'christoomey/vim-tmux-navigator'
Anschliessend wird das Plugin installiert (in vim ausführen):
:PluginInstall
pathogen
Wer pathogen verwendet lädt das Repo in seine Plugins herunter:
$ cd ~/.vim/bundle
$ git clone https://github.com/christoomey/vim-tmux-navigator
Konfiguration tmux
In die Datei ~/.tmux.conf wird folgendes hinzugefügt:
# Smart pane switching with awareness of Vim splits. # See: https://github.com/christoomey/vim-tmux-navigator is_vim="ps -o state= -o comm= -t '#{pane_tty}' \ | grep -iqE '^[^TXZ ]+ +(\\S+\\/)?g?(view|n?vim?x?)(diff)?$'" bind-key -n 'C-h' if-shell "$is_vim" 'send-keys C-h' 'select-pane -L' bind-key -n 'C-j' if-shell "$is_vim" 'send-keys C-j' 'select-pane -D' bind-key -n 'C-k' if-shell "$is_vim" 'send-keys C-k' 'select-pane -U' bind-key -n 'C-l' if-shell "$is_vim" 'send-keys C-l' 'select-pane -R' tmux_version='$(tmux -V | sed -En "s/^tmux ([0-9]+(.[0-9]+)?).*/\1/p")' if-shell -b '[ "$(echo "$tmux_version < 3.0" | bc)" = 1 ]' \ "bind-key -n 'C-\\' if-shell \"$is_vim\" 'send-keys C-\\' 'select-pane -l'" if-shell -b '[ "$(echo "$tmux_version >= 3.0" | bc)" = 1 ]' \ "bind-key -n 'C-\\' if-shell \"$is_vim\" 'send-keys C-\\\\' 'select-pane -l'" bind-key -T copy-mode-vi 'C-h' select-pane -L bind-key -T copy-mode-vi 'C-j' select-pane -D bind-key -T copy-mode-vi 'C-k' select-pane -U bind-key -T copy-mode-vi 'C-l' select-pane -R bind-key -T copy-mode-vi 'C-\' select-pane -l
Jetzt kann zwischen vim- und tmux-Fenstern mit CTRL+hjkl einfach hin- und hergewechselt werden.